Verkehr in Groß-Umstadt Der CDU-Stadtverband Groß-Umstadt hat im Herbst im Rahmen einer „Meinungstour“ über Postkarten von allen Groß-Umstädterinnen und Groß-Umstädtern Anregungen und Ideen erbeten. Die meisten Rückmeldungen kamen zum Thema Verkehr. So wurde häufiger auf die fehlende Nordspange, zu schnelles Fahren und die Probleme mit dem ruhenden Verkehr (sprich: Parkverhalten) in Umstadt und allen Stadtteilen aufmerksam gemacht. Wir wollen eine Alternative zu der bisherigen Sichtweise bieten, dass ein Problem nach dem anderen und jedes für sich betrachtet wird: Wir wollen nämlich weder den Radverkehr über alle anderen Verkehrsträger stellen, noch den PKW-Verkehr wieder in den Mittelpunkt rücken. Wir als CDU wollen die Lebensrealität abbilden und fordern daher ein Gesamtkonzept für alle Verkehrsteilnehmer und alle Stadtteile.
Das Konzept muss in jedem Falle die Nordspange beinhalten. Bereits im Sommer, so war in der Presse zu lesen, wollte die Verwaltung einen neuen Bebauungsplan vorlegen, der die Nordspange umfasst. Leider haben wir bislang nichts davon gesehen. Das muss sich ändern und dieses Verkehrsthema endlich in die abschließende Planung gebracht werden. Ebenso müssen die anderen wichtigen Projekte, wie der Radweg nach Raibach und der Ausbau der B45, endlich umgesetzt werden. Bei letzterem muss die Stadt nun einen gangbaren Weg finden, um die vom Land geschaffenen Möglichkeiten wahrzunehmen und die Planung gemeinsam mit dem Landkreis voranzutreiben.
Sowohl zwischen den Stadtteilen als auch innerhalb der Kernstadt müssen Strecken geschaffen werden, auf denen Radfahrer sicher von A nach B kommen können. Es müssen dabei nicht immer die Hauptverkehrsstraßen sein, auch Nebenstraßen können in vielen Fällen gut für den Radverkehr ausgewiesen werden und zu einer wünschenswerten „Entzerrung“ der Verkehrsarten beitragen.
Wir setzen aber nicht ausschließlich auf den motorisierten Individualverkehr und neue Radwege, wir wollen Lösungen, die allen Verkehrsteilnehmern helfen. Wir nehmen auch die Fußgänger in den Blick, gerade auch diejenigen, die mit Einschränkungen leben müssen: Barrieren müssen beseitigt werden, abgesenkte Bordsteine ausgebaut und Stolperfallen beseitigt werden, damit auch Personen mit Rollator, Rollstuhl oder auch Kinderwagen freie Bahn haben. Eine Barriere, die dieser Zielgruppe immer wieder begegnet, ist der ruhende Verkehr: Autos, die auf dem Gehweg parken und kaum Platz lassen. Hier müssen die Kontrollen besser werden, in der Kernstadt wie auch in den Stadtteilen. Dort wo nötig müssen natürlich auch ausreichend Parkplätze geboten werden, jedoch muss sichergestellt sein, dass die Personen, die den Gehweg nutzen, genug Platz haben. Hier muss unser Ordnungsamt, das wir als Stadtpolizei ausbauen wollen, aktiv werden. Gerade bei Informationskampagnen, wie dem Verteilen von Hinweisen, dass der Gehweg freizuhalten ist, kann auch der freiwillige Polizeidienst unterstützen.
Viele Pendler profitieren von unserer guten Anbindung an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs, durch die Odenwaldbahn und das Busnetz. Wir müssen aber auch gute Zubringermöglichkeiten zu den Bushaltestellen und Bahnhöfen schaffen. Daher müssen die Parkmöglichkeiten am Bahnhof in Wiebelsbach besser werden und das Angebot der Shuttle on Demand der Dadina flächendeckend umgesetzt werden. In diesem Konzept kann man Anruf-Sammel-Taxen zu einem günstigen Preis rufen, um zu einer Bushaltestelle oder von einer Bushaltestelle nach Hause gebracht zu werden.
Der Verkehr muss entsprechend seinem Anteil an Emissionen selbstverständlich auch zum besseren Klimaschutz und einer sauberen Atemluft beitragen. Daher möchten wir neben der Förderung von Bus, Bahn, Rad- und Fußverkehr auch das Netz an E-Ladesäulen ausbauen und vor allem den städtischen Fuhrpark stärker auf Elektroantrieb umstellen.
Es gibt einige Gebiete in Umstadt, aber auch in den Stadtteilen, in denen Verkehr zurzeit eines der Hauptthemen ist, so in der Georg-August-Zinn-Straße, die als Hauptdurchfahrt durch Umstadt genutzt wird. Hier hoffen wir auf eine Entlastung durch die Nordspange, möchten aber auch Maßnahmen der besseren Verkehrssteuerung zum Beispiel über die südöstliche Einfahrt am Schwimmbad sehen. Parksuchverkehr soll durch ein digitales Parkleitsystem reduziert werden, das z. B. auch von Krankenhausbesuchern genutzt werden könnte. Für die Straßen rund um das Krankenhaus muss ein Konzept geschaffen werden, das den Herausforderungen eines Krankenhauses inmitten eines Wohngebietes gerecht wird. Wir wollen die Überlegungen der Anwohner mit einbinden und werden mit ihnen im zweiten Quartal im Rahmen eines Verkehrsforums Ideen sammeln, die wir dem Bürgermeister zur Prüfung übergeben werden. Denn als Ortspolizeibehörde ist er letztlich verantwortlich für die Regelung des Verkehrs in Groß-Umstadt. Wir ruhen uns auf dieser Zuständigkeit nicht aus, sondern wollen die Ortspolizeibehörde durch politische Beschlüsse dabei unterstützen, die richtigen Festlegungen zu treffen.
CDU-Stadtverband Groß-Umstadt