„In den letzten Monaten ist viel passiert, das wollen wir zum Anlass nehmen, uns zur Verkehrsproblematik rund um und in Groß-Umstadt zu äußern,“ so der Vorsitzende der CDU Groß-Umstadt Michael Engels. Die Christdemokraten fordern ein Verkehrskonzept für Groß-Umstadt, das alle Verkehrsmittel berücksichtigt, und einen schnellen Ausbau der B45!
Kurz vor den Sommerferien hatte die FDP abermals einen Antrag zur Einrichtung einer Flaniermeile auf der Georg-August-Zinn-Straße in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Die SPD konterte diesen Antrag mit einem Antrag zur Einrichtung von Tempo 30 auf der Georg-August-Zinn-Straße. Beide Parteien zogen ihre Anträge letztlich zurück. SPD und Grüne forderten in der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung den Magistrat auf, in den nächsten Jahren das Radverkehrskonzept in vorliegender Form umzusetzen. Weiterhin berichtete das Darmstädter Echo in den Sommerferien, dass die Stadtverwaltung in Kürze Planungen für ein Baugebiet unter Berücksichtigung der Nordspange in die Beratungen der politischen Gremien einbringen werde. Abschließend war nun im Darmstädter Echo am 21.08.2020 zu lesen, dass Hessen Mobil von Dieburg und Groß-Umstadt vor der Umsetzung weiterer Baugebiete eine Berechnung fordert, welche nachweist, dass die B45 durch zusätzlichen Verkehr aus weiteren Baugebieten nicht überlastet werde.
„Hessen Mobil fordert von Groß-Umstadt einen Nachweis, dass die B45 durch die Ausweisung von weiteren Baugebieten nicht überlastet wird, dabei liegt es doch gerade an dieser Behörde, den Ausbau der B45 endlich voranzutreiben, um der bestehenden Überlastung entgegenzutreten,“ betont Michael Engels. Über die Forderungen von Hessen Mobil, zeigt sich die Groß-Umstädter CDU sehr irritiert. Ist doch der Ausbau der B45 im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans und verantwortet doch Hessen Mobil die Verzögerung des Ausbaus, weil man intern andere Projekte vorzieht. „Es gibt aus unserer Sicht keinen Grund, warum Hessen Mobil hier in die Planungshoheit der Stadt eingreifen sollte. Wir fordern Hessen Mobil und den zuständigen hessischen Verkehrsminister auf, schnell in die Planungen für den Ausbau der B45 einzutreten, um dem Verkehrsproblem endlich entgegenzutreten,“ ergänzt Engels.
Klar ist für die Groß-Umstädter CDU jedoch auch, dass die Pläne zur Ausweisung von Wohn- und Gewerbebebauung, die im Sommer angekündigt wurden, genau geprüft werden müssen. „Wir müssen für Baugebiete die notwendige Infrastruktur vorhalten und einplanen. Dies gilt für den Verkehr, für die Kinderbetreuung und vieles mehr. Natürlich ist auch die Flächenversiegelung zu berücksichtigen, die ein Neubaugebiet mit sich bringt. Daher werden wir die Planungen daran messen und intensiv prüfen,“ sagt die CDU-Stadtverordnete Saskia Jungermann.
Die in den Planungen laut Pressebericht enthaltene Nordspange ist aus Sicht der Groß-Umstädter CDU ein wichtiges Signal, dass man bei einer maßvollen Ausweisung von Gewerbe- und Wohngebieten auch die verkehrliche Anbindung berücksichtigt hat. Die Nordspange ist darüber hinaus für die Christdemokraten ein wichtiger Baustein in einem Verkehrskonzept für ganz Groß-Umstadt, das dringend nötig ist. „Uns helfen keine Einzelbausteine, so sinnvoll möglicherweise eine weitere Verkehrsberuhigung in der Innenstadt erscheint. Ohne eine Lösung für den Durchgangsverkehr werden punktuelle Lösungen für die Innenstadt kaum helfen,“ betont Heiko Handschuh, Fraktionsvorsitzender der Groß-Umstädter CDU.
„Ich fahre jeden Tag zur Arbeitsstelle nach Darmstadt, mal mit dem Bus, mal mit dem Auto. Innerhalb von Groß-Umstadt lege ich Strecken möglichst zu Fuß oder mit dem Rad zurück, Einkäufe erledigen wir als Familie jedoch mit dem Auto. So wie unsere Familie sind viele Umstädterinnen und Umstädter auf gute Verkehrslösungen für alle Verkehrsmittel angewiesen,“ betont CDU-Vorstandsmitglied René Kirch. In den nächsten Wochen wollen die Umstädter Christdemokraten einige Eckpfeiler für ein Verkehrskonzept für Groß-Umstadt ausarbeiten. Erstellt werden muss das Konzept jedoch mit Experten und in einem breiten politischen Diskurs beraten werden, sind die Christdemokraten überzeugt. „Dass nun, singulär betrachtet, alle Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept umgesetzt werden sollen, obwohl die Verwaltung und an deren Spitze der Bürgermeister von einem solchem Beschluss abgeraten hatte, war eine Fehlentscheidung von Rot-Grün in der Umstädter Stadtverordnetenversammlung,“ betont Heiko Handschuh.
Wenn in den letzten Wochen über Verkehr in Groß-Umstadt diskutiert wurde, wurde – mit Ausnahme des Radwegs nach Raibach, der nach Überzeugung der Umstädter CDU dringend und schnell umgesetzt werden muss – in der Regel über die Kernstadt gesprochen. „Am Beispiel des Raibacher Radwegs, aber auch an der Verkehrssituation rund um den Wiebelsbacher Bahnhof sowie den hochbelasteten Ortsdurchfahrten von Klein-Umstadt, Richen und Raibach sieht man jedoch, dass wir die Stadtteile nicht außer Acht lassen dürfen. Wir machen Politik für ganz Groß-Umstadt und wollen, dass auch unsere Stadtteile verkehrlich gut angebunden sind. Gleichzeitig müssen die möglichen Auswirkungen auf die Stadtteile berücksichtigt werden, wenn man Planungen in der Kernstadt vornimmt,“ betont der aus Heubach stammende CDU-Stadtverordnete Jochen Ohl.